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Aufgabe:

Seien T1 und T2 zwei binäre Suchbäume, in denen jeweils die gleiche Menge S von Einträgen gespeichert ist, mit |S| = n. Zeigen Sie: Es gibt eine Folge von höchstens 2n einfachen Rotationen, die T1 nach T2 überführt.

Zusatzfrage: Geht es auch mit weniger Rotationen?

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Lösung zur Aufgabe:

Um zu zeigen, dass es eine Folge von höchstens \(2n\) einfachen Rotationen gibt, die \(T_1\) nach \(T_2\) überführt, bedienen wir uns eines wichtigen Hilfsmittels bei der Umwandlung von binären Suchbäumen: dem Konzept der Rotation. Eine einfache Rotation ist eine lokale Operation in einem binären Suchbaum, die die Struktur des Baumes ändert, ohne die Binärbaumeigenschaft zu verletzen. Es gibt zwei Arten einfacher Rotationen: *Rechtsrotation* und *Linksrotation*.

Schritt 1: AVL-Bäume

Zuallererst ist es hilfreich, sich die binären Suchbäume als AVL-Bäume vorzustellen. AVL-Bäume sind selbstbalancierende binäre Suchbäume, die sicherstellen, dass die Höhen zweier Kindbäume sich höchstens um eins unterscheiden. AVL-Bäume verwenden Rotationen als Mittel zur Wiederherstellung des Gleichgewichts nach Einfüge- und Löschoperationen.

Grundidee:

1. Transformiere \(T_1\) in einen temporären AVL-Baum \(T_{AVL}\) durch das sequenzielle Einfügen jedes Elements \(s \in S\) in der Reihenfolge, in der sie in \(T_1\) auftreten. Jedes Einfügen kann möglicherweise zu einer Reihe von Rotationen führen, um den Baum auszubalancieren. Da wir hier jedoch an der maximalen Anzahl von Rotationen interessiert sind, können wir annehmen, dass jede Einfügeoperation höchstens zwei Rotationen erfordert (worst-case-Szenario beim Einfügen in einen AVL-Baum).

2. Transformiere \(T_{AVL}\) in \(T_2\) durch das Entfernen jedes Elements \(s \in S\), das nicht in \(T_2\) enthalten ist, und das Einfügen jedes fehlenden Elements aus \(T_2\), wobei die Reihenfolge der in \(T_2\) vorhandenen Elemente beachtet wird. Wiederum kann angenommen werden, dass jedes Entfernen oder Einfügen höchstens zwei Rotationen erfordert, um den Baum auszubalancieren.

Aufgrund dieses Prozesses können wir schließen, dass der Übergang von \(T_1\) nach \(T_{AVL}\) und dann nach \(T_2\) höchstens \(2n\) Rotationen erfordert: \(n\) Rotationen zum Umwandeln von \(T_1\) in \(T_{AVL}\) und höchstens \(n\) weitere Rotationen zum Umwandeln von \(T_{AVL}\) in \(T_2\).

Zusatzfrage:

Die Frage, ob es auch mit weniger Rotationen geht, hängt von der spezifischen Struktur von \(T_1\) und \(T_2\) sowie den gespeicherten Werten ab. In einigen Fällen ist es möglich, \(T_1\) direkt in \(T_2\) zu transformieren, ohne einen vollständig balancierten AVL-Baum als Zwischenschritt zu nutzen, insbesondere wenn \(T_1\) und \(T_2\) strukturell ähnlich sind. Dennoch bietet die obige Methode eine feste obere Grenze, die unabhängig von den spezifischen Eigenschaften der Bäume gilt.

Fazit:

Es gibt eine Folge von höchstens \(2n\) einfachen Rotationen, die einen binären Suchbaum \(T_1\) in einen anderen binären Suchbaum \(T_2\) mit der gleichen Menge von Einträgen überführt, was die universelle Anwendbarkeit einfacher Rotationen in der Umstrukturierung binärer Suchbäume unterstreicht. Die tatsächliche Anzahl erforderlicher Rotationen könnte jedoch geringer sein, abhängig von der speziellen Ausgangs- und Zielkonfiguration der Bäume.
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