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Frage

Der Min-Heap und seine Weiterentwicklungen sind vergleichsbasierte Datenstrukturen. In dieserAufgabe betrachten wir eine dieser weiterentwickickelten Datenstrukturen. Unsere Datenstruktur unterstützt alle Min-Heap-Operationen und hat dabei folgende Laufzeiten:

Operation
Laufzeit
insert (int priority)
O (1)
find-min
O (1)
delete-min
O (log n)
remove (int position)
O (log n)

Die Operation find-min gibt die position und die priority des kleinsten Elements aus. Alle anderen Operationen geben nichts zurück. Die Initialisierung der Datenstruktur ohne Elemente erfolgt in konstanter LaufzeitO(1).

Beweise, dass eine change-priority(int position, int new-priority)Operation nicht in konstanter Laufzeit möglich ist, wenn alle anderen Operationen ihre hier gegebene Laufzeit beibehalten

Ansatz

Tja, da liegt der Hund in der Petersilie begraben. Und warum tut das Tier das? Ich weiß, dass in einem normalen Heap die genannten Operationen alle eine Laufzeit von O (log n) hätten. Hier gehen wir jetzt von dem optimistischen Fall aus, dass insert und find-min in konstanter Laufzeit möglich sind - was ja sehr optimistisch ist. Und trotzdem soll change-priority schlechter als konstant, also schlechter als O (1) sein.

Das wäre doch ohnehin schlechter als O (1). Wenn ich mit change priority an irgendeine Position des Heaps die Zahl ändere, dann muss doch trotzdem der Heap in logaritmischer Zeit durchlaufen werden.Weil die Rotation um den Heap mit change-priortiy zu verwenden dauert doch sowieso O(log(n)). Der Algorithmus muss also eine neue Zahl in den
Min-Heap einfügen, rotieren lassen, das alte Element entfernen und das neue in dem Array speichern. Eine Gesamtlaufzeit um n Elemente in dieser Art und Weise zu sortieren dauert also maximal O(log n) viel Zeit, selbst wenn Insert und find-min konstant sind. Oder hab ich da einen Denkfehler? Wieso komm ich nicht auf die Lösung?

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Um zu beweisen, dass eine change-priority Operation nicht in konstanter Laufzeit \(O(1)\) erfolgen kann, während die anderen Operationen ihre hier gegebene Laufzeit beibehalten, müssen wir uns die Funktionsweise und die Eigenschaften eines Min-Heaps sowie die Implikationen der gegebenen Operationen darauf genau ansehen.

Ein Min-Heap ist eine vollständige Binärbaumstruktur, bei der jedes Kinderelement einen größeren oder gleichwertigen Wert im Vergleich zum Eligtere hat. Diese Eigenschaft gewährleistet, dass das Element mit der niedrigsten Priorität immer an der Wurzel des Baumes ist, was die Operation find-min in \(O(1)\) ermöglicht, weil immer das Element an der Wurzel zurückgegeben wird.

Einfügeoperation \(insert\): Im Allgemeinen besteht der Prozess darin, das neue Element am Ende des Heaps einzufügen (um den vollständigen Binärbaum zu erhalten) und dann die Heap-Eigenschaft durch sogenanntes "Upheap" (oder "Bubble Up") wiederherzustellen, indem dieses Element solange mit seinem Elternteil verglichen und ggf. getauscht wird, bis die Heap-Eigenschaft erfüllt ist. Dieser Prozess hat typischerweise eine Laufzeit von \(O(\log n)\), da im schlimmsten Fall der Weg von der letzten Ebene des Baumes bis zur Wurzel zurückgelegt werden muss, was der Höhe des Baumes entspricht.

Dass insert und find-min in \(O(1)\) ausgeführt werden können, impliziert bereits eine optimierte oder eine alternative Struktur zum herkömmlichen Min-Heap. Aber diese Optimierung kann nicht die grundlegenden Eigenschaften eines Heaps umgehen, insbesondere nicht die Notwendigkeit, die Heap-Eigenschaft nach einer Operation wie change-priority zu erhalten.

Die change-priority Operation ändert die Priorität eines Elements irgendwo im Heap und kann damit potenziell die Heap-Eigenschaft verletzen. Egal ob die Priorität erhöht oder erniedrigt wird, das Element könnte:
- Im Fall einer Prioritätserniedrigung müssen eventuell "Upheap"-Operationen durchgeführt werden, um es an eine geeignetere Stelle im Baum zu verschieben.
- Im Fall einer Prioritätserhöhung müssen eventuell "Downheap"-Operationen (auch bekannt als "Bubble Down" oder "Sift Down") durchgeführt werden, um es tiefer im Baum zu platzieren und somit die Heap-Eigenschaft wiederherzustellen.

Both "Upheap" und "Downheap" sind Prozesse, die in \(O(\log n)\) Zeit durchgeführt werden, da sie entlang des Pfades von der betroffenen Position bis zur Wurzel oder bis zu den Blättern des Baums operieren.

Warum kann change-priority nicht in \(O(1)\) sein?

Ungeachtet der konstanten Laufzeiten für insert und find-min, verlangt die change-priority-Operation immer eine Prüfung und mögliche Anpassung der Ordnung des Heaps, um die Heap-Eigenschaft zu erhalten. Diese Anpassungsoperationen (Upheap/Downheap) hängen von der Position und dem neuen Wert des Elements im Verhältnis zu seinen umliegenden Elementen ab. Da der Heap als Baumstruktur aufgebaut ist, muss im schlimmsten Fall ein Pfad von der Wurzel zu einem Blatt oder umgekehrt durchlaufen werden, um die Heap-Eigenschaft zu gewährleisten. Dieser Prozess ist inhärent von der Größe des Heaps (\(n\)) abhängig und kann somit nicht in \(O(1)\) abgeschlossen werden.

Zusammenfassend: Obwohl insert und find-min durch spezielle Anpassungen oder Strukturen in \(O(1)\) erreicht werden können, erfordert die Anpassung der Position eines Elements innerhalb des Heaps (wie bei change-priority nötig) eine logaritmische Zeitkomplexität \(O(\log n)\), um die korrekte Anordnung des Heaps beizubehalten.
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